Mittwoch, 29. Juni 2011

Welches Pflegeheim?
I. Eine philosophische Betrachtung

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Ich habe versehentlich die Gefühle einer Pflegekraft in einem Alten- und Pflegeheim verletzt.
Dieses bedauere ich, da ich keinen Grund habe, an der fachlichen Qualifikation oder Integrität dieser Person zu zweifeln.
Als "Nur-Leser/in" meines Blogs kenne sie ja noch nicht nicht persönlich.
Allerdings wäre mir in diesem Falle ein Blogkommentar lieber gewesen als eine eMail, denn letztere kann ich ja nicht mal so eben ungefragt posten.
Nein, es geht nicht immer nur um das Pflegeheim, in dem mein Freund liegt; Seines ist eher eines der besseren Heime. Aber  dort wird "auch nur mit Wasser gekocht", wie man so schön sagt.

Wenn du diesen Blog liest, dann denke bitte immer daran, daß ich nicht nur ein einzelnes Pflegeheim kenne. In meinem Alter hat man da schon ein paar mehr Freunde und Bekannte in einem Pflegeheim zu besuchen . . . und die liegen zum Glück nicht alle in dem selben Pflegeheim.
Außerdem sind in meinem Freundeskreis einige PK's (Alten- oder Krankenpflegerinnen), die mir wertvolle Hinweise für den Umgang mit meinem Freund geben . . .

Wenn Du dich also betroffen fühlst und meine Zeilen dich in deiner Ehre kränken, dann zieh dir den Schuh nicht an, wenn er dir nicht paßt.
Wenn dir aber der Schuh paßt, dann denke nach, ob du etwas ändern kannst oder ob es das "System" ist, das schief liegt.

In diesem Sinne,
Rentner Anton
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Dienstag, 28. Juni 2011

Vorwort zu diesem Blog

Ursprünglich erstellt am 18.11.2010 - zuletzt aktualisiert am 9. Juni 2011

Dieser Blog soll eine Hilfe für Betroffene sein und kein 'Verriß' unserer so notwendigen Pflege-Einrichtungen (Alten-Pflegeheim).
Daher werden hier Namen, Datum und Ort der Handlung so angepaßt, daß keine eindeutigen Rückschlüsse auf bestimmte Personen oder Institutionen möglich sind. Ausgenommen sind natürlich öffentlich zugängliche Daten wie z.B. die Adressen und Namen der Mitarbeiter/Innen von sogenannten Pflegestützpunkten
Sollte ich dennoch einmal einer Person oder Institution etwas zu nahe getreten sein und sich diese dadurch in die Öffentlichkeit gezerrt und an den Pranger gestellt fühlt, so reicht ein kleines Gespräch und ich anonymisiere zu offene Passagen ein wenig besser.
Meine Telefonnummer (es kann auch um Mitternacht angerufen werden) steht hier unter Kontakt.

Alten- und Pflegeheime haben viele phantasievolle Bezeichnungen.
Das Wort Residenz oder Domizil, in Verbindung mit dem Wort Senioren, wird da auch sehr gerne verwandt.
So ein Name suggeriert Seriosität und ist nicht so sehr mit dem Image 'Heimkind' behaftet.
Nur, der Name sagt noch nichts über die Pflegequalität aus . . .

Obwohl etliche Pflegeheime so etwas wie eine REHA-Abteilung haben, mußte ich bisher feststellen, daß dort auch eher das Pflege- und und noch mehr das Aufbewahrungsprinzip gilt . . . an echten REHA-Maßnahmen ist in 'Senioren-Residenzen' oft wenig zu sehen.
Am deutlichsten wird dieses, wenn ein Schlaganfall-Patient aus einem Krankenhaus in ein Pflegeheim abgeschoben wird, weil dieser zwar nicht mehr richtig krank ist, aber auch noch nicht wirklich REHA-Fähig ist. Und das, obwohl dieser Pflegling noch nicht so recht zu den wirklich "Alten" gehört.
Wenn dann auch noch so etwas wie dieser Krankenhaus-Keim (MRSA) dazu kommt, dann ist es auch ganz schnell aus mit irgendwelchen REHA-Maßnahmen . . .

Es ist ein offenes Geheimnis, daß die oft mangelhafte Pflegeleistung und die oft gänzlich fehlenden REHA-Maßnahmen nicht am guten Willen des Pflegepersonals scheitern.
Nein, die Mängel sind systembedingt!
Es mangelt an ausgebildetem Pflegepersonal, die Bezahlung dieser Mitarbeiter ist
oft schlecht . . . und wenn dann das Pflegeheim auch noch gewinnbringend betrieben werden soll, dann ist die Richtung oft schon vorbestimmt.

Und dennoch: Es gilt immer noch das Prinzip der Hoffnung!
Deshalb möchte ich dem geneigten Leser dieser Zeilen zunächst die folgende Seite zum Lesen andienen:
Steffen Marquardt - Plauen - 6 Jahre danach

In diesem Sinne,
Rentner Anton

Selbstmitleid: Wie viel Leid kannst du nach einem Schlaganfall ertragen?

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"Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte,
bis ich jemanden traf, der keine Füße hatte."

Von Helen Keller

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Du bist vom Schicksal hart getroffen und krank oder behindert?
Sorry, aber Selbstmitleid hilft dir nicht weiter.

Du hast im Leben immer zwei Möglichkeiten.
Du kannst resignieren und von der Brücke springen.
Du kannst dich aber auch auf die Hilfe deiner Freunde
verlassen und kämpfen, bis du wieder ein für dich
erträgliches Leben führen kannst.

Entscheide dich für ein neues Leben unter anderen Bedingungen
oder springe von der Brücke.
Aber sage nie, du hattest keine Wahl!

Ich helfe dir, wenn Du dich für das Leben entscheidest.
Aber ich kann dich auch gehen lassen, wenn du aufgibst.
Du bist frei in deiner Entscheidung!

Falls du dich gegen das Leben entscheidest,
werde ich das respektieren.

Magst du diesen Text für einen Grabstein?
Hast du noch genug Humor?
Es ist ein aus dem Lateinischen übersetzter Text aus uralten Zeiten:

Freundchen, es bitten die Knochen, nicht hier bei dem Hügel zu pinkeln.
Willst du gefälliger noch diesem hier sein - kacke nicht!
Brennessels Grab siehst du hier; drum verschwinde, du Kacker!
Raten möcht ich dir's nicht, hier zu entblößen den Arsch.
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Freitag, 17. Juni 2011

Heute: Betreut und betrogen, TV-aktuell

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Heute Abend im Fernsehen (Wiederholung):
"Betreut und betrogen"
20:15 bis 21:oo Uhr am Freitag 17.06.11 auf  3SAT
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Es gibt aber auch Lichtblicke und Hilfestellungen im Netz:

Wie setze ich einen Patienten im Bett aufrecht hin,
ohne mir den Rücken kaputt zu machen?

Montag, 13. Juni 2011

Wege zur würdigen Altenbetreuung

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3 Bücher habe ich in dieser Woche gelesen.
Zwei davon habe ich mir neu gekauft und eines habe ich aus meinem Bücherregal geholt; es ist schon sehr alt.

Die ersten beiden Bücher stammen von Markus Breitscheidel, der bei seinen Recherchen auch von Günter Wallraff inspiriert wurde.
Sein zweites Buch habe ich zuerst gelesen; wer die Bücher kennt, der weiß warum.
Der Titel lautet: Gesund gepflegt statt abgezockt
Das erste Buch trägt den Titel: Abgezockt und totgepflegt

Nach der Lektüre dieser zwei Bücher brauchte ich mein altes Handbuch aus Schultagen.
Der Titel lautet PSYCHOLOGY FOR BETTER LIVING
Es stammt von Lyle Tussing (El Camino College) und stammt aus dem Jahre 1959
Soweit ich weiß wurde es nie ins Deutsche übersetzt und ist auch nicht mehr im Buchhandel verfügbar.
(Aber bei Online-Auktionshäusern ist es noch immer im Angebot ab $0,99 plus Porto)

Das Buch ist ein echtes Juwel und in seinem Kern immer noch aktuell.
Die darin enthaltenen Karikaturen fegen depressive Gemütsstimmungen schnell beiseite.
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Donnerstag, 9. Juni 2011

Warum schreibe ich hier immer noch?

Guten Morgen!

Einer meiner besten Freunde ist betroffener Angehöriger.
Sein Bruder hatte Mitte vergangenen Jahres einen Schlaganfall
und steht seitdem unter amtlich bestellter Betreuung.
Er wird in einem Hamburger Pflegeheim "aufbewahrt".

Da sich inzwischen sowohl mit dem Betreuer als auch mit dem Pflegeheim
- und leider auch mit Angehörigen aus seiner Familie - Probleme ergeben,
denen ich nicht tatenlos zusehen kann, unterstütze ich meinen Freund bei
seiner Suche nach hilfreichen Informationen im Netz und nach Stellen,
die ihn mit tatkräftiger Hilfe unterstützen können.

Dabei orientiere ich mich nicht vorrangig nach meinen eigenen
Vorstellungen, sondern daran, was üblich und zumutbar ist.
Die Erde ist nun einmal kein Paradies und unsere Idealvorstellungen
sind Schall und Rauch in der harten Wirklichkeit.

Wenn ich aber feststellen muß, daß im Tierschutz engagiertere Bürger
auf die Barrikaden gehen, wenn Tiere vermeintlich nicht "artgerecht"
gehalten werden, aber unzuträgliche Zustände in einem Pflegeheim so
eben mal abgenickt werden, dann fällt es mir schwer, noch länger still
zu sitzen und zu schweigen.

Mit anderen Worten:
Bevor ich nach Veränderungen und Korrekturen rufe, möchte ich wissen,
was dem betreuenden Personal (vom Betreuer über das Pflegeheim bis
zu dem dort behandelnden Hausarzt) zumutbar ist und auch geleistet
werden kann und soll.

In diesem Sinne,
Rentner Anton