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Samstag, 11. Februar 2012

Pflege für Anfänger (im Fernehen, ARD)

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Die aktuelle Fernsehsendung:
Pflege für Anfänger - Damit Papa nicht ins Heim muss

Sonntag, 19. Februar 2012 - ARD: Das Erste 17.30 - 18.00 Uhr

Pflege für Anfänger - Damit Papa nicht ins Heim muss
Eine Familie im Schock: Der 72-jährige Vater ist nach einem schweren Schlaganfall bettlägerig.
Im Krankenhaus hat er sich soweit erholt, dass er ansprechbar ist, aber sich alleine versorgen kann er nicht.
Und es ist nicht klar, ob er seinen Alltag jemals wieder selbständig verrichten kann.

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Anmerkung:
Es hat schon seinen Grund, warum viele Senioren nicht in ein Pflegeheim gehen möchten, obwohl es viele gute Altenheime gibt.
Die sozialen Kontakte im Familien- und Freundeskreis sind nun einmal lebensnotwendig . . .
Die menschliche Zuwendung ist durch kein Medikament zu ersetzen.

Siehe auch:
Weihnachtsfeier: Der vergessene Alte im Pflegeheim
und
Demenzkranke sterben im Pflegeheim früher
und
Wenn Bundespräsidenten altern  - bitte lest hier auch die 2. Seite in der Süddeutschen!
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Donnerstag, 9. Februar 2012

Mahatma Gandhi

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Du rennst mit dem Kopf gegen eine Wand, wenn du für deinen pflegebedürftigen Angehörigen etwas erreichen möchtest?
Behörden legen sich quer, Krankenkassen wollen oder können etwas nicht genehmigen und im Pflegeheim reagiert man nicht auf deine Anregungen oder Beschwerden?

Mahatma Gandhi hatte folgende Ansicht dazu, die dir vielleicht auch helfen könnte:


Zuerst ignorieren sie dich,
dann lachen sie über dich,
dann bekämpfen sie dich
und dann gewinnst du.
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Samstag, 28. Januar 2012

Summerhill und Pflegeheim, Teil II. Zwang

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Wurde bei dem ursprünglichen "Experiment Summerhill" Wert darauf gelegt, daß keinerlei Zwang auf das Lernen der Kinder wirken sollte, weil dieses ihre Entwicklung hemme oder gar in die falsche Richtung lenke, so wurde man dort inzwischen eines Besseren belehrt.
Die Zielrichtung in Pflegeheimen ist da durchaus differenzierter zu sehen, aber eine Anlehnung an das Gedankengut von "Summerhill" ist da doch oft unverkennbar.
Dabei fällt auf, daß sich die Wikipedia bei der Definierung des Wortes Zwang recht dünn darstellt und nur das Wort Freiheit als Gegenteil von Zwang anbietet.
Es ist kein Wunder, daß sich da die Autoren der Wikipedia ein wenig schwer tun:
In unserer Gesellschaft gibt es halt keine "absolute Freiheit", sondern nur verschiedene Ausprägungen, je nach Sichtweise verschiedenster Gruppen..
Noch komplizierter wird es, wenn man nach dem Freien Willen fragt.
Da hat sich jede Fraktion ihre eigene Definition zurecht gelegt.

Auch das "Handbuch" für Pflegende, das Pflege-Wiki gibt sich da recht hilflos.
Der Begriff Zwang führt dort zu dem Begriff Gewalt und weiter zu Gewalt in Pflegebeziehungen, aber auch diese Begriffe sind nicht gerade zielführend.

Wie dem auch sei, eine absolute Willensfreiheit gibt es nicht.
Wir begegnen auf Schritt und Tritt ständig irgend einer Form der Einschränkung, die wir nur allzu oft als "Zwang" empfinden . . . und dennoch dulden.

Hat sich nun in dem Projekt Summerhill ein klares (aber nicht starres) Regelwerk von mehr als 200 Regeln herausgebildet, so herrscht dagegen im Pflegebereich ein unübersichtliches Chaos.
Das Pflegepersonal ist an eine Vielzahl von Regeln gebunden, die zu einem großen Teil dazu dienen, um den Behörden die Überwachung einer ordnungsgemäßen Pflege zu ermöglichen.
Eine dieser Regelgruppen ist die über "Zwang" oder Freiheitsentziehung.

Da sind zum Beispiel Maßnahmen, die die Freiheit beschränken.
Das, was man dem Patienten nicht antun darf, das ist zumeist klar geregelt:
Ohne richterliche Anordnung darf zum Beispiel ein Patient nicht in sein Zimmer eingesperrt werden und er darf auch nicht mal so eben im Bett fest angebunden werden.
Auch solche Feinheiten, wie das Hochstellen der seitlichen Bettgitter sind zwar klar definiert, werden aber schon ein wenig laxer gehandhabt.

Wo liegt nun die Grenze zwischen Laissez-faire - Motivation - und Zwang?
Hier wird das Pflegepersonal meistens allein gelassen und auch die Angehörigen und "Kümmerer" (aller Typen) laufen Gefahr anzuecken oder sich gar strafbar zu machen.

Meine Erfahrung ist, daß der Begriff Zwang soo schwammig ist, daß wirklich jeder Einzelfall genau anzusehen ist.
So wird das Legen einer Magensonde meist als ein "notwendiger" Zwang empfunden, um Leben zu erhalten.
Das Verbleiben einer Magensonde aber, wenn die zu pflegende Person essen könnte - aber nicht will - wird da schon ein wenig kritischer zu hinterfragen sein.

Ähnlich sieht das mit dem "Windeln" aus.
Wenn sich eine zu pflegende Person die angelegte Inkontinenz-Vorlage immer wieder vom Leibe pult und aus dem Bett schmeißt . . . signalisiert diese Person damit vielleicht, daß sie nicht mehr in Windeln gewickelt werden möchte und stattdessen lieber zur Toilette gebracht werden möchte?
Ist es dann Zwang, wenn diese Person trotzdem weiterhin gewickelt wird?
Oder ist es einfach die schlichte Notwendigkeit, weil nicht genug Pflegepersonal vorhanden ist, um alle Wünsche des Pfleglings zu erfüllen?

Wie stark darf ein Motivationsdruck werden, wenn ein Pflegling die Mobilisierung verweigert und sich schon Folgen von Muskelschwund und Muskelverkrampfungen zeigen?
Muß in solchen Situationen der Betreuer oder gar das Betreuungsgericht eingeschaltet werden?

In Sachen Zwang könnte man aus dem Experiment Summerhill lernen.
Ging man dort zunächst davon aus, daß man keinerlei Regeln bräuchte,
so weiß man heute, daß das Unsinn war.
Und man hat dort auch gelernt, daß die beschlossenen Regeln ständig
demokratisch überprüft und angepaßt werden, sollte sich heraus stellen,
daß das bestehende Regelwerk nicht optimal funktioniert oder auch nur
nicht mehr "zeitgemäß" ist.

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Zur Diskussion gestellt:
Die zu pflegende Person läßt sich nur von "resolut" zugreifenden Pflegekräften widerspruchslos in den Rollstuhl setzten und nur, wenn sie auch Vertrauen zu dieser Pflegekraft hat.
Bei anderen Pflegekräften lehnt die zu pflegende Person die höfliche Frage "Na, möchten sie heute in den Rollstuhl gesetzt werden?" mit einem schroffen und unmißverständlichem "Nö, heute nicht!" ab.

Wie geht ihr Fach-Pflegekräfte mit solch einer Situation um, wenn ihr unter Zeitdruck seid?

Und wie geht ihr mit der gleichen Situation um, wenn der Zeitdruck für euch nur mäßig ist?
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Donnerstag, 5. Januar 2012

Summerhill und Pflegeheim, Teil I.

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Wer den nachfolgenden Text mit dem verknüpften Zusammenhang zwischen Summerhill und Pflegeheimen  verstehen will, der sollte sich zunächst einmal genauer über das sogenannte "Experiment Summerhill" informieren.
Hier sind zwei passende Links in der Wikipedia:
Die Schule Summerhill in England
und
Laissez-faire

Die Idee des Gründers der Schule von Summerhill, Alexander Sutherland Neill, bestand im Wesentlichen aus der Idee, die Kinder ohne jeglichen Zwang zu erziehen. Dabei war das Wort "erziehen" schon fast verpönt und sollte eher mit "entwickeln" ersetzt werden.
Zwang - in jeglicher Form - war absolut tabu.
Zwang setzt, wenn er nicht willkürlich ausgeübt wird, auch Regeln voraus, und die wollte man in der Schule Summerhill nicht.
Dieser Weg hat sich als Irrweg erwiesen.
Wenn man heute genauer hinschaut, dann sieht man, daß dort in Summerhill zur Zeit mehr als 200 klar definierte Regeln gelten . . .

Heute hatte ich die zufällige Gelegenheit, dieses Thema "Zwang" in Pflegeheimen auch mit einem Mitarbeiter der Heimaufsicht anzusprechen. Mir wurde bestätigt, daß dieses Thema "Zwang" eine recht problematische rechtliche Grauzone darstellt, hinter der sich die Pflegedienst-Leitung im Pflegeheim gut verstecken kann, wenn nicht genügend Zeit (und Personal) zur Verfügung steht, um eine vollwertige Pflege (mit entsprechender Mobilisierung!) für alle zu gewährleisten.

Mit der "Stellschraube Zwang" kann man bei sehr sanfter Einstellung alle Arbeiten schaffen und bei robusterer Einstellung braucht man mehr Zeit und und damit oft mehr Personal.

Beispiel:
Einem Pflegling ist es zu unbequem sich auf die Toilette bringen zu lassen
und er bleibt lieber im Bett liegen um in die Windel zu machen.
Eine motivierende Ansprache, daß er sich doch zur Toilette bringen lassen sollte, wäre mit Mehrarbeit verbunden . . .

Oder:
Ein Pflegling hat vom langen Liegen Schmerzen beim Transfer in den Rollstuhl und bleibt deshalb lieber im Bett . . .
Dann spart man sich möglicherweise Arbeit, wenn man den Pflegling sehr sanft fragt, ob er in den Rollstuhl möchte und hofft auf die Antwort "Nein, heute nicht".
Schnappt man sich diesen Pflegling allerdings etwas resoluter, so kann das richtig in Arbeit ausarten . . .

Oder:
Der Pflegling wird "ganz sanft" mit dem "Weichspüler" Mirtazapin gefüttert, ohne daß ihm klar gemacht wird, was er da eigentlich schluckt.
Wenn das man keine Zwangsmaßnahme ist, die eigentlich vorher vom Betreuungsgericht explizit genehmigt werden müßte . . . !

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Mir geht es hier in diesem Beitrag darum, die Grenzen auszuloten, wie weit man in seiner Überzeugungskraft (Motivationsdruck)
gehen darf und wo diese Überzeugungskraft von dem Pflegling als Zwang empfunden oder von Pflegekräften so ausgelegt wird.

Wer legt die Grenzen fest, wenn der Pflegling sich selbst nicht klar äußern kann (oder will)?
Der Gesetzgeber oder die Heimleitung?
Der Betreuer oder ein Angehöriger?
Oder ist es der zufälligen Einstellung der jeweiligen Pflegekraft überlassen?
Oder muß da erst ein Richter entscheiden, weil der Gesetzgeber in seinen Gesetzen nicht für die erforderliche Klarheit gesorgt hat?

Samstag, 8. Oktober 2011

Sind Pflegeskandale eine Ausnahme?

Forsa: So wollen die Deutschen dem Altersheim entgehen

Und warum ist das so?
Der nachfolgende Skandal ist zwar ein Einzelfall, aber er zeigt dennoch deutlich,
wo der Hund begraben liegt: Kapitalismus hat halt auch seine Schattenseiten!
"Warm, satt und sauber", mehr bleibt den Pflegekräften an Zeit für ihren harten Job oft kaum.

Gleich zweimal der selbe Text aber in einem anderen Umfeld (Zeitung/Forum):
Welt-Online:
Korruption und Betrug – der große Altenheim-Report

Forum "Heim-Mitwirkung":
Korruption und Betrug – der große Altenheim-Report

FAZ (vom 26.01.2007): Versichert - verunsichert
Bis heute hat sich da dem Anschein nach nicht allzuviel geändert . . .

Sonntag, 10. Juli 2011

Fachgerechte Pflege: Vorbeugen oder reparieren?

Zur Einstimmung in das Thema Pflegequalität:
DasErste.de (Herbst 2010): Rückschau: Pflege-TÜV
und
Vergibt der MDK-Pflege-TÜV "Kuschelnoten?


Es gibt da ein recht passendes Gedicht, welches ich in den sechziger Jahren zum ersten mal las.
Der Inhalt ist einfach und klar:
Es geht um das Thema vorbeugen oder laufen lassen und später heilen, was man hätte vermeiden können.

Es war eine Klippe, hoch oben am Hügel.
Der Weg dort droben war schön, doch gefährlich.
Ein Herzog fiel dort schon herunter und auch so manch' Bauer.
Die Einen sagten: "Baut einen Zaun!" aber der Dorfrat, ja der war schlauer.
Er postierte eine Ambulanz drunten im Tal zu lindern der Gefall'nen die Qual . . . .

"The Dangerous Cliff."
or
"An Ambulance Down in the Valley."

'Twas a dangerous cliff, as they freely confessed,
though to walk near its crest was so pleasant;
But over its terrible edge there had slipped
a duke and many a peasant.
The people said something would have to be done,
but their projects did not at all tally.
Some said: "Put a fence 'round the edge of the cliff";
Some: "An Ambulance down in the valley."

The lament of the crowd was profound and was loud,
as their hearts overflowed with their pity;
But the cry for the ambulance carried the day
as it spread through the neighboring city.
A collection was made, to accumulate aid,
and the dwellers in highway and alley
gave dollars or cents - not to furnish a fence -
but an ambulance down in the valley.

"For the cliff is all right if you're careful," they said;
"And if folks ever slip and are dropping,
It isn't the slipping that hurts them so much
as the shock down below - when they're stopping."
So for years (we have heard), as these mishaps occurred,
quick forth would the rescuers sally,
to pick up the victims who fell from the cliff,
with the ambulance down in the valley.

Said one, to his peers, "It's a marvel to me
that you'd give so much greater attention
to repairing results than to curing the cause;
You had much better aim at prevention.
For the mischief, of course, should be stopped at its source,
come, neighbors and friends, let us rally.
It is far better sense to rely on a fence
than an ambulance down in the valley."

"He is wrong in his head," the majority said;
"He would end all our earnest endeavor.
He's a man who would shirk his responsible work,
but we will support it forever.
Aren't we picking up all, just as fast as they fall,
and giving them care liberally?
A superfluous fence is of no consequence,
if the ambulance works in the valley.

The story looks queer as we've written it here,
but things oft occur that are stranger;
More humane, we assert, than to succor the hurt
is the plan of removing the danger,
the best possible course is to safeguard the source;
Attend to things rationally.
Yes, build up the fence and let us dispense
with the ambulance down in the valley.

Dieses Gedicht stammt aus dem Jahre 1895 und wird Joseph Malins zugeschrieben.
Es gibt verschiedene Fassungen im Netz und in Büchern.
Die mir bekannte Fassung stammt aus meinem Lehrbuch am El Camino College (1962, Torrance, California).
Das Lehrbuch mit dem Titel "PSYCHOLOGY FOR A BETTER LIVING" wurde von Lyle Tussing geschrieben. 


In der folgenden Fassung sind die beiden letzten Verse stark verändert:
http://www.gw.edu/yfa/pdf/texts/the_ambulance_in_the_valley.pdf
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Donnerstag, 14. April 2011

Schlaganfall: Wer hilft den Angehörigen?

Nachtrag vom 14.04.2011 - 23:55 h

Eine Studie aus dem Jahre 2002 ist als PDF-Datei zum Download verfügbar.
Wer sich an diese Lektüre wagt, der möge bitte zuerst die Seiten 234 (letzter Absatz!) und die ganze Seite 235 lesen.
Belastungsverarbeitung bei Angehörigen von Schlaganfallpatienten
http://www.bbs.charite.de/projekte/fs_proj/ts_b/c2/BBS_C2_Abschlussbericht.pdf

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Schlaganfall: Wer hilft den Angehörigen?

Die Angehörigen von Schlaganfallpatienten werden oft vergessen.
Oh ja, sie sind für eine Rehabilitation des Schlaganfallpfleglings sehr wichtig.
Das beste Pflegeheim kann die sozialen Kontakte, die ein Pflegling nach so einem Schlag ja so dringend braucht, nicht ersetzen.
In dem Artikel Schlaganfall - Tipps für Angehörige (netdoktor.de) wird das recht gut beschrieben.
Aber wer hilft, den Helfer fit zu machen und zu erhalten, damit dieser auch längerfristig helfen kann?

Auch der Angehörige selbst braucht Hilfe!
Ich habe zwar viele hilfreiche Links gefunden, die zu Inhalten führen wie Angehörige dem betroffenen Schlanganfallpflegling helfen können, der Angehörige selbst kommt dabei aber immer wieder zu kurz.
Über kurz oder lang ist auch der Helfer am Ende und wir haben zwei Patienten.

Wer passendere Links als die beiden nachfolgenden kennt, den bitte ich, doch diese hier als Kommentar zu posten.

Informationen für Angehörige (neurologen-und-psychiater-im-netz.de)

Schlaganfall: Schulungen für Angehörige empfehlenswert (vitanet.de)

Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe in Hamburg-Harburg
besuche ich jetzt regelmäßig an jedem letzten Donnerstag im Monat.
Wo? Na, im Rieckhoff im Zentrum Harburgs, um 14:3o Uhr.
Leider hat diese Gruppe noch keine eigene Seite im Internet,
aber am Ende der folgenden Seite werdet ihr fündig, wenn ihr
nach einer Telefonnummer dieser Gruppe sucht:

Das bewegt michhttp://www.pflegekonferenz.de/das_bewegt_mich.pdf
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Donnerstag, 17. März 2011

Vereinsamung im Alten- oder Pflegeheim

Hier ist eine recht interessante Diplomarbeit, die dieses Thema beleuchtet:
Gemeinschaft und Vereinsamung in Einrichtungen der stationären Altenhilfe

Pflegeheime: Antidepressiva und Schlaftabletten . . .

Bei meinen Besuchen in Pflegeheimen bin ich zwangsläufig auch mit dem Thema Psychopharmaka, und hier insbesondere mit dem Bereich der Antidepressiva, in Berührung gekommen.
Es ist ja auch kein Wunder, wenn ein alter Mensch, der sich in ein Pflegeheim abgeschoben fühlt, eine Depression entwickelt . . .

Aufgefallen ist mir nun in einem Fall, daß da ein älterer Herr nach einem Schlaganfall mit Tabletten gefüttert wird, die ihn noch müder und antriebsloser machen als er es ohnehin schon in guten Zeiten war.
Die tägliche Pille bekommt er mit seinem Abendbrot, aber das Zeugs wirkt bis spät in den nächsten Tag hinein.
Der Knabe ist jetzt fast nicht mehr aus dem Bett zu bekommen und will partout nicht mehr in den Rollstuhl gesetzt werden.
Halleluja!
Das nenne ich eine ächt  "Altenheimgerechte Pille".

Also studiere ich jetzt Medizin.
Nein, nicht das ganze Spektrum, sondern nur den Teilbereich der Psychopharmaka, und diese auch nur, soweit sie eine größere Bedeutung für den Bereich der Alten- und Pflegeheime haben.
Als Autodidakt habe ich bisher immer die Grundlagen erlernt, die ich für meinen jeweiligen Beruf brauchte. Und das waren recht unterschiedliche Berufe, die soo eigentlich nicht zusammen paßten.
Also lerne ich jetzt wieder.
Das Internet bietet mir mit der Wikipedia und der Google-Suchfunktion ja einen herrlichen Studienplatz. Da ich auch der englischen Sprache mächtig bin, habe ich ein weites Informationsfeld vor mir.

In Sachen des besagten älteren Herren fiel mir auf, daß weder seine Angehörigen noch sein gesetzlich verordneter Betreuer eine Ahnung hatten, was ihr Schützling da so täglich eingetrichtert bekam.

Das fing schon mit dem Essen an.
Er hatte eine Magensonde und bekam da so eine bräunliche Flüssigkeit ("Nutrision advanced") zur Ernährung über einen Schlauch und zusätzlich bekam er auch noch feste Nahrung.
Und manchmal bekam er auch beides kurz hinter einander.
Dann kotzte er, weil die gesamte Menge wohl ein wenig zu gut gemeint war.
Um die Überfütterung zu ermöglichen, wurde auch das Protokoll über die erfolgreich verabreichten Speisen oft erst am Abend ausgefüllt, wenn das Malheur bereits geschehen war.
Da hatte also manch eine Pflegekraft keine Ahnung, was denn nun ihre Kollegin vorher schon so an Nahrung verabreicht hatte.

Die Angehörigen des Pfleglings hatten erst recht keine Ahnung, wie das denn da so mit den Medikamenten aussah.
Bis dann da einer mal etwas verwundert nachfragte, warum der alte Herr denn immer schläfriger und fauler wurde und daß auch seine Sprache undeutlicher und leiser wurde, wenn sie ihn besuchten.

Des Rätsels Lösung war eine schlichte kleine Pille mit dem Wirkstoff "Mirtazapin" aus der Gruppe der "tetrazyklischen Antidepressiva".
Schaut einmal in der Wikipedia genauer nach, und ihr werdet sehen, daß das eher eine Schlaftablette ist und kein zeitgemäßes Antidepressiva mit gezielter Wirkung zur Mobilisierung eines depressiven Patienten.

Da nun nicht jedes Medikament bei allen Patienten gleichermaßen wirkt, würde ich es genau soo machen - wie es die Ärtze ja auch oft tun - und dieses Medikament absetzen und gegen eine Pille aus dem Bereich der SSRI-Antidepressiva wie z.B. Prozac *) austauschen.
Die Folge könnte zwar sein, daß die Pflegekräfte dann mehr Arbeit mit diesem Pflegling haben, aber das Wohlergehen des Pfleglings wäre mir wichtiger!
Ein Versuch wäre es wert, denn schlimmer als jetzt wird es dem alten Herrn dadurch vermutlich kaum gehen.

Und noch etwas Unverzichtbares würde ich machen:
Ich würde einen Psychologen für die Behandlung meines Pfleglings hinzuziehen! 

*) Die Handelsbezeichnung "Prozac" habe ich absichtlich gewählt, weil sie den aufmerksamen und wirklich interessierten Leser zwangsläufig zu den in Deutschland erhältlichen Medikamenten "Fluoxetin" führt. :-)

Siehe auch: 
http://www.neuro24.de/antidepressiva.htm
und
Das Antidepressivum Fluoxetin kann die Erholung von Schlaganfall-Patienten verbessern.

Dienstag, 8. März 2011

Demenzkranke leben zu Hause länger als im Heim

Die Wissenschaftler rätseln noch, warum das so ist?
Komisch.
Wenn ich mir so das tägliche Leben in einem Pflegeheim ansehe, dann bin ich überhaupt nicht überrascht. Denn das gleiche Phänomen hatte man ja schon vor Jahren bei der ungewöhnlich hohen Säuglingssterblichkeit in Waisenheimen gemacht.

Wer Genaueres wissen möchte, der lese bitte à hier weiter.

und
und
Kommentierte Studie:

Sonntag, 21. November 2010

Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall

Wer das Wort Schlaganfall hört, der denkt zunächst oft an ein Blutgerinnsel, das eine Ader verstopft und zum Absterben von Hirnzellen führen kann.
Wird das Blutgerinnsel rechtzeitig aufgelöst, so kann der Patient oft mit einer vollständigen Genesung rechnen
Aber das betrifft nur ca. 80 % aller Schlaganfälle.

Die anderen 20 %, die durch eine geplatzte Ader entstehen, sind weitaus gefährlicher.
Dabei säuft die betroffene Hirnregion regelrecht ab.
Und diese Art von Schlaganfall kann man auch nicht so schnell behandeln, denn da gilt es nicht, eine verstopfte Blutader wieder frei zu machen, sondern eine Blutung zu stoppen.
Und die Hirnregion, die da so abgesoffen ist, die bekommt man auch nicht so eben mal wieder trockengelegt. Nein, diese Hirnregion bleibt meistens unwiederbringlich geschädigt.
Das heißt aber noch längst nicht, daß die Folgeerscheinungen wie: Lähmungen, Schluckstörung etc. dauerhaft bleiben.
Mit viel Kraft und mit neueren Technikenist auch hier Hilfe möglich . . .

Siehe auch: Schlaganfall, wie entsteht er

Freitag, 19. November 2010

Welches Pflegeheim ist für jüngere oder für Schlaganffall-Pfleglinge geeignet?

Nicht jedes Pflegeheim ist für jeden Pflegefall geeignet.
Die meisten Pflegeheime sind nur so etwas wie die Nachfolger der früher üblichen Altersheime
Altersheime waren halt Aufbewahrungsstätten für Angehörige, deren Pflege man zu Hause nicht mehr schaffen konnte (oder wollte).
Es gab natürlich auch Altersheime für betuchte Senioren, die ihre eigenen Angehörigen nicht ertragen konnten und sich deshalb in solche vornehmen Häuser flüchteten. Diese Häuser nannten sich dann natürlich nicht mehr 'Altersheim' sondern schlicht 'Pension für Senioren' oder ähnlich unverdächtig.

Die Dienstleistungsmöglichkeiten sind in heutigen Pflegeheimen oft sehr unterschiedlich.
Nicht alle Heime bieten alle Möglichkeiten.

Typ 1. Wohnen
Typ 2. Wohnen mit Pflegestation
Typ 3. Schwerst-Pflegestation
Typ 4. Dementen-Betreuung
Typ 5. Pflegestation und Schwerst-Pflegestation mit integrierter Rehabilitationsabteilung

Der Bereich Rehabilitation fehlt oft oder wird nur deklariert aber nicht wirklich praktiziert. Denn dafür sind ja eigentlich REHA-Kliniken zuständig . . .
Und hier fängt das Debakel an.
Eine REHA-Klinik kann oft nur etwas mit Menschen anfangen, die noch selbst aufs Klo gehen können und auch selbständig mitmachen. Bettlägerige Patienten können das nicht und werden deshalb oft nicht von REHA-Kliniken aufgenommen.

Ist man noch einigermaßen rüstig, kann sich aber nicht mehr so recht alleine zu Hause versorgen, so ist der Typ 1. zwar möglich aber der Typ 2. gibt mehr Sicherheit, wenn es einmal schlechter um einen steht.
Ist man aber von einer schweren Behinderung betroffen oder gar von einem Schlaganfall, so wäre der Typ 5. vermutlich angezeigt.
Nur, sucht einmal ein sogenanntes Altersheim für einen noch nicht ganz so alten Menschen, der von einem schweren Schlaganfall betroffen ist!
Wenn ihr eines vom Typ 5. im südlichen Hamburger Bereich gefunden habt, dann sagt mir Bescheid!